Die Fantasia

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Man muss das Rad nicht immer wieder neue erfinden, außerdem bin ich von Natur faul. Deshalb bediene ich mich an dieser Stelle eines Textes aus Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Fantasia_(Reiterspiele)), der den Sachverhalt sehr gut schildert. Ich habe nur einige wenige Änderungen vorgenommen:

Fantasia ist ein traditioneller Pferdesport, der während kultureller Veranstaltungen im Maghreb, vor allem in Marokko durchgeführt wird. Sie kann auch im Zusammenhang mit traditionellen Berberhochzeiten abgehalten werden. Fantasia ist der europäische Begriff, im Arabischen Raum wird die Veranstaltung als laâb el baroud oder lab-el-baroud (arabisch  ‏لعب البارود‎, zu Deutsch „Spiel des [Schwarz-]Pulvers“) oder laâb el-kheil (arabisch  ‏لعب الخيل‎ – „Spiel der Pferde“) bezeichnet.

Die Fantasia wird von einer Gruppe von Reitern in traditionellen Gewändern auf in der Regel Berber-Rassepferden durchgeführt, die in einer geraden Linie nebeneinander mit sich steigernder Geschwindigkeit galoppieren. Am Ende der ca. 200 Meter langen Strecke feuern die Reiter gleichzeitig mit meist historischen Schlossflinten in die Luft und bringen ihre Pferde zum Stehen. Die Schwierigkeit der Darstellung besteht in der Synchronisation sowohl des Ritts als auch vor allem am Ende der Schüsse, so dass idealerweise nur ein einziger Knall zu hören ist. Je besser das gelingt, desto größer ist der Beifall der Zuschauer.

Die Veranstaltung wurde durch die historische Angriffsform der Berber inspiriert. Heutzutage wird die Fantasia als Brauchtum und Kampfsport gesehen und symbolisiert neben der traditionellen Verbundenheit auch die Verbindung zwischen Mann (Reiterinnen sind praktisch unbekannt) und Pferd.

Jede Region in Marokko hat eine oder mehrere „serba“ genannte Fantasia-Gruppen mit zusammen mehreren Tausend Reitern. Die Veranstaltungen finden meist innerhalb lokaler kultureller oder religiöser Festivals („moussem“) statt.